von überall strömte
Von überall strömte mir jetzt Haut zu, verzehrte sich nach meinen Fingerspitzen, Dinge tauchten durch mich hindurch und ich erschien in vielerlei Augen. Der gute Gott war schlußendlich völlig verstummt und hatte uns den Händen des bösen überlassen. Ich verlor schon bald den Tritt und sollte ihn erst im Morgengrauen wiederfinden, als auch die Stadt sich neu zusammensetzte und ich endlich vergaß, was ich längst vergessen hätte sollen, weil es unbewahrbar ist, zumindest nicht ohne beträchtliche Einschränkungen: von der Vergangenheit blieben nur Schemen, während die strömende Haut zu reißenden Strömen wurde. Hier konnten die immergleichen Welten nicht bestehen, selbst die raffiniertesten unter ihnen gaben sich letztlich auf und zerbrachen, ohne noch irgendeinen Halt zu bieten – ein kurzes, rhythmisches Todesspiel, unter dem Strich ein schneller Tod. Später trugen wir kühle Schenkel durch den umgestülpten Morgen, was kommen sollte, war die Kehrseite des Vormittagsuniversums. Wir stießen uns freundschaftlich einige Erinnerungen an die Nacht in die Rachen und Speiseröhren und taumelten (nicht unbesorgt) dem Sonnenaufgang entgegen.
ichgestoeber - 9. Apr, 10:52